Landschaft - Fauna und Flora
Österreichs Landschaften
Österreich weist für seine Größe eine unglaubliche topographische Vielfalt auf. Zwischen der flachen Steppenlandschaft der pannonischen Tiefebene im Osten des Landes bis zu hochalpinen Regionen im Westen liegen Wald- und Hügellandschaften, Feuchtgebiete und Seenplatten bis hin zu mediterran anmutenden Landschaftsformen im Süden.
Das Alpenvorland
Das Land am Rande bzw. "vor" den Alpen gilt seit jeher als Bauernland, in dem Getreide-, Vieh- und Obstwirtschaft betrieben wird.
In Österreich haben die Alpen zwei "Vorländer": Das bedeutendere nördliche Flach- und Hügelland erstreckt sich zwischen Alpennordrand und Böhmischer Masse bzw. Donau und reicht vom Salzburger Flachgau über das oberösterreichische Inn-, Traun- und Hausruckviertel sowie das niederösterreichische Mostviertel bis ins Tullnerfeld. Das südöstliche Alpenvorland umfasst Teile der Hügelländer des südlichen Burgenlandes und des oststeirischen Hügellandes.
In geologischen Zeitaltern wurden in den Alpenvorländern bis zu 5.000 Meter mächtige Sedimentschichten aus Ton, Sand und Geröll abgelagert, ausgedehnte Schotterplatten wie etwa die Traun-Enns-Platte entstanden. Seine Gestalt verdankt das Alpenvorland den Eiszeiten. Heute ist das Alpenvorland ein fruchtbares Feld- und Wiesenland, das insbesondere im Norden den "Körndl-" und Mostbauern Unterhalt bietet. Dementsprechend prägen bäuerliche Lebens- und Siedlungsformen weithin die Landschaft.
Das nördliche Alpenvorland
Im oberösterreichischen Traunviertel, dem Einzugsgebiet des gleichnamigen Flusses, dominieren die wuchtigen Vierkanthöfe. Dabei umschließen vier Gebäudeteile eines Bauernhofes einen gemeinsamen Innenhof, wogegen beim Vierseithof nicht überall Gebäude, sondern auch Mauern oder Zäune den Innenhof umfassen. Diese Hofform findet man vor allem im Innviertel (OÖ). Das Mostviertel, eine weitere bedeutende Region des nördlichen Alpenvorlandes, verdankt seinen Namen dem hier häufig hergestellten Apfel- und Birnenmost – Produkte der vielen Streuobstwiesen rund um die Gehöfte.
Das östliche Alpenvorland
Am Ostrand der Alpen, ab dem Leithagebirge, umfasst das Alpenvorland die Hügelländer des südlichen Burgenlandes und der unteren Steiermark sowie das Oststeirische Hügelland. Das für österreichische Verhältnisse sehr milde Klima eignet sich hervorragend für den Anbau von Wein. Eine weitere Spezialität dieser Region ist das Kernöl. In der Oststeiermark befindet sich außerdem das wichtigste österreichische Apfelanbaugebiet. Die Äpfel werden als Tafelobst verwendet oder zu Fruchtsaft und Most verarbeitet.
Das Thermenland in der östlichen Steiermark und im angrenzenden südlichen Burgenland ist dank der zahlreichen Heilquellen und der klimatisch günstigen Lage eine beliebte Urlaubsregion - nicht nur für Österreicher, sondern auch für Gäste aus den Nachbarländern. So sprudelt im lieblichen, eher sanft geformten Hügelland nicht nur heißes Wasser, auf den fruchtbaren Böden gedeihen ebenso beste Sorten Obst und Reben. Das Gebiet reicht von den Bergen des Jogllandes im Norden über das Oststeirische Hügelland bis in den Süden zu den Hügelketten an den Landes- und Staatsgrenzen zwischen Österreich, Ungarn und Slowenien.
Die Alpen: Lebens- und Freizeitraum
Mächtige Gebirgsmassive vom Vorarlberger Rätikon im Westen bis zu den Gutensteiner Alpen im Osten bilden einen Lebensraum, der seit Jahrtausenden besiedelt wird.
Bei Bergwanderern besonders beliebt sind die nur gering vergletscherte Verwallgruppe, die Zillertaler Alpen sowie die Hohen Tauern. Der rund 120 Kilometer lange Hauptkamm dieser imposanten Hochgebirgsregion bildet die geografische Mitte der Ostalpen. Hier ragt der Großglockner, mit 3.798 m der höchste Berg Österreichs in den Himmel. An seinem Fuß breitet sich mit der "Pasterze" der größte Gletscher der Ostalpen aus. Die Ötztaler Alpen mit der Wildspitze (3.774 m) und dem Similaun (3.607 m) gelten als eine der größten Berggruppen der Ostalpen. Die Gruppe der Niederen Tauern mit beliebten Wanderzielen wie dem Hochgolling (2.862 m) schließt an die Hohen Tauern an.
Fels & Wasser
Gegliedert werden die Alpen durch Flüsse, deren Täler seit Jahrtausenden wichtige Verkehrsachsen und Siedlungsräume sind. So etwa der Inn, der im Schweizer Engadin entspringt und auf seiner 510 km langen Reise zur Donau auch durch die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck zieht. Innsbruck gilt übrigens als eine der schönsten Alpenstädte (Goldenes Dachl, Kaiserliche Hofburg, Schloss Ambras). Nicht minder bedeutend ist die 220 km lange Salzach, an der - allerdings nicht mehr in den Alpen - die Mozartstadt Salzburg liegt.
Die beiden Flusstäler verbinden seit jeher Süddeutschland mit der Schweiz und - über den Brennerpass - Italien. Gewaltige Speicherkraftwerke wie der Kölnbreinspeicher (Kärnten) oder die Hochgebirgsstauseen von Kaprun zeugen von der Bedeutung der alpinen Wasserkraft für die Energieversorgung. Auch die von hohen Bergen gesäumten Seen verleihen den Alpen bzw. dem Alpenvorland ihren besonderen Reiz, wie die romantischen Salzkammergutseen Wolfgangsee, Attersee, Mondsee, Hallstätter See und Traunsee zeigen.
Einzigartige Bergwelt
Richtig genießen kann man die Einzigartigkeit der österreichischen Bergwelt beim Wandern und Bergsteigen. Wenn man etwa die dichten Wälder am Bergfuß durchstreift, wo man Eiche, Rotbuche, Fichte, Föhre und Lärche begegnet. Oder typische Alpenblumen findet: die Spielarten des Enzians, Almrausch (Rhododendron), Steinbrech und vielleicht sogar das seltene Edelweiß. Oder wenn man alpine Tiere wie Gemse, Steinbock, Murmeltier, Alpendohle und Schneehuhn beobachten kann.
Hunderte Almen bieten im Sommer nicht nur dem Vieh Futter, sondern auch dem Wanderer Erholung, z.T. Übernachtungsmöglichkeit sowie manch kulinarische Köstlichkeit. Für großes Aufsehen sorgt jedes Jahr der Almabtrieb im Spätsommer. Die Tiere werden dazu kunstvoll geschmückt, und in den Dörfern gibt's Musik und Tanz. Viele der alten alpenländischen Bräuche existieren bis heute unverfälscht: Etwa die mit den "Raunächten" um Weihnachten verbundenen Los- und Orakelbräuche oder das Perchten(Masken)laufen. Ein Volksfest jüngeren Ursprungs ist das prächtige Narzissenfest in Bad Aussee (Frühjahr).
Sportlich im Gebirge
Zu allen Jahreszeiten werden die Alpen für Sport genutzt - zum Klettern und Mountainbiken ebenso wie für Canyoning, Paragleiten, Rafting, Kanu- und Kajakfahren. Und der österreichische Nationalsport Skifahren hat 260 Seilbahnunternehmen und 7.200 Kilometer Skipisten hervorgebracht. Insbesondere in Vorarlberg (Lech/Zürs), Tirol (Kitzbühel, St. Anton am Arlberg, die SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental, das größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs) und Salzburg (Flachau, Zell am See) ist das Angebot enorm. Die "Salzburger Sportwelt - Ski amadé" - ein Verbund aus mehr als 25 Orten - kann gar auf 860 Pistenkilometer und 270 Lifte verweisen.
Das Wiener Becken
Auch Österreichs bevölkerungs-, industrie- und verkehrsreichste Region bietet reizvolle Sehenswürdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten direkt vor den Toren der Metropole Wien.
Das Wiener Becken
Das Wiener Becken erstreckt sich südlich der Donau bis an den Wienerwald im Westen, den Semmering und die Bucklige Welt im Süden sowie bis ans Rosalien- und Leithagebirge im Südosten bzw. Osten. Gegliedert ist es in vier Kleinlandschaften, von denen die interessanteste wohl die sogenannte Thermenlinie von Bad Fischau bis nach Wien-Oberlaa ist. Hier steigen warme Quellen hoch, die in Thermalbädern vielfach genutzt werden. Vor allem ist diese Landschaft als Niederösterreichs südlichstes Weinbaugebiet bekannt. Im milden pannonischen Klima gedeihen vor allem großartige Weißweine wie der Zierfandler und der Rotgipfler.
Hauptort der Region ist Baden, die bekannte Kurstadt mit einem Mineralschwimmbad aus der Biedermeierzeit (Römertherme), einem Art Deco-Thermalstrandbad samt ausgedehntem Meeressandstrand, dem Casino, einer Pferderennbahn sowie einer Golf-Arena.
Schloss-Romantik und kaiserliche Vergangenheit
Das nahe Mödling, mit seinem weithin bekannten Stadttheater und sommerlichen Komödienspielen, liegt inmitten malerisch zerklüfteter Felsen. In Laxenburg verführen das Schloss sowie der weitläufige Schlosspark mit seinem großen Teich (Bootfahren) und der romantischen Franzensburg zum Träumen. Besuchenswert sind auch die Heurigenorte Gumpoldskirchen und Perchtoldsdorf (Sommerspiele), Bad Fischau / Brunn (Thermalbad) sowie den Thermalkurort Bad Vöslau. Hier kann man von der Aussichtswarte auf dem Harzberg (487 m) das Wiener Becken überblicken.
Im Zentrum des Wiener Beckens liegt das Acker-, Obst- und Gartenbaugebiet der "Feuchten Ebene" mit den Hauptorten Ebreichsdorf und Mitterndorf. Südöstlich davon erstreckt sich die dritte Kleinlandschaft: das karge "Steinfeld", das im wesentlichen die Umgebung von Wiener Neustadt bildet. Einst hat Herzog Leopold V. diese Kleinstadt mit dem Lösegeld ausgebaut, das er für König Richard Löwenherz erzwungen hat. Und im 15. Jahrhundert machte Kaiser Friedrich III. Wiener Neustadt zu einer seiner Residenzen. Heute kann man hier den spätromanischen Wiener Neustädter Dom und als Wahrzeichen den Wasserturm (1910) bewundern. Den berühmten Wiener Neustädter Altar findet man übrigens im Wiener Stephansdom, wohin das über 500 Jahre alte Kunstwerk 1883 übersiedelt wurde.
Verkehrsumschlagplatz mit europäischen Dimensionen
Die vierte Kleinlandschaft des Wiener Beckens ist das Platten- und Hügelland südlich der Donau mit seinem fruchtbaren Ackerland sowie mit Wald und Weingärten. Neben der Metropole Wien sind hier Bruck an der Leitha und Schwechat von Bedeutung. Letzteres vor allem wegen des Flughafens, der derzeit fast 17 Mio. Passagiere jährlich abfertigt.
Aber nicht nur der Flughafen macht das Wiener Becken zum Verkehrsumschlagplatz von europäischem Format: Die Südautobahn und die Südbahnstrecke nach Italien und Südosteuropa sowie die Straßen- und Zugsverbindungen nach Ungarn und in die Slowakei führen durch diese Region. Teile des Wiener Beckens zählen zu den dichtest besiedelten Landschaften Österreichs mit über 1.000 Einwohnern/km². In der Shopping City Süd (Vösendorf), Österreichs größtem Einkaufszentrum, bedienen 330 Geschäfte jährlich über 25 Mio. Kunden. Und Chemie-, Kunststoff-, Textil-Produktion, Metall-, Stein- und Glasverarbeitung sowie Nahrungsmittel- und Papierindustrie machen das Wiener Becken zum bedeutendsten Wirtschaftsraum Österreichs.
Vielfalt zwischen Wald- und Mühlviertel
Die Böhmische Masse nördlich der Donau gilt als Österreichs ältestes Gebirge – schließlich ist sie ein Rest des ehemaligen Ur-Kontinents Gondwana. Der österreichische Anteil an dieser Mittelgebirgslandschaft umfasst die weitläufigen Wälder und Weiten des Waldviertels sowie die hügelige alte Kulturlandschaft des Mühlviertels.
Waldviertel und Mühlviertel
Im "Viertel ober dem Manhartsberg" mit seinem eher trockenen und rauen Klima dominieren Land- und Forstwirtschaft sowie Fischzucht. Allgegenwärtig ist hier das Urgestein Granit, das im Naturpark Blockheide bei Gmünd mit kolossalen "Wackelsteinen" (frei stehenden, aufeinanderliegenden Granitblöckn) spektakuläre Formen aufweist. Hochmoore sind ein weiteres Waldviertler Charakteristikum. Im Naturpark Heidenreichsteiner Moor kann man die offene Moorfläche auf einem 2,5 km langen Steg erkunden.
Vielfalt im Bandlkramerland
Die landschaftliche Vielfalt zwischen dem Nebelstein (1017 m) im Norden und dem Peilstein (1061 m) im Süden lädt zum Wandern, Radfahren sowie im Winter zum Skilanglauf ein. Entlang der Flüsse Krems, Ysper und Kamp - mit den drei imposanten Kraftwerksstauseen - führen Wanderwege und das Thayatal lässt sich am besten bei einer Erlebnisführung durch den Naturpark Thayatal-Dobersberg erkunden. Freunde des Angelsports kommen aufgrund der vielen Teiche ebenso auf ihre Rechnung wie Gesundheitsbewusste, die in den Wellnesseinrichtungen des Moorbades Harbach, der Therme Laa, in Bad Großpertholz und in Gars am Kamp neue Energien tanken können.
Die Museen an der "Textilstraße" in Groß-Siegharts, Waidhofen/Thaya und Weitra erinnern an die Tradition des Waldviertels als Textilregion. Von den einst umherziehenden Textilkrämern stammt auch der Beiname "Bandlkramerland". Kulturell bedeutend in der Region sind die Klöster und Stifte Zwettl, Altenburg und Geras, die Burg Heidenreichstein sowie die Schlösser Weitra, Rosenau, Ottenstein und Rosenburg.
Zwischen Donau und Böhmerwald
Stattliche Bauernhöfe, wehrhafte Burgen und prunkvolle Schlösser prägen das nach seinem Hauptfluss benannte Mühlviertel, das sich zwischen dem Strudengau an der Donau im Süden und dem Plöckenstein (1379 m) im Norden erstreckt. Charakteristisch sind hier einerseits die Flusstäler mit tiefen Mündungsschluchten zur Donau hin, andererseits die landwirtschaftlich genutzten Flächen, deren Höhenlage (bei Rohrbach oder Freistadt), diese Regionen sogar zum Bergbauerngebiet machen.
Früher prägte der Handel zwischen Oberösterreich und Böhmen - vor allem mit Salz und Eisen - das Wirtschaftsgeschehen der Region. Entlang der alten Salzstraße wurde 1832 mit der Pferdeeisenbahn Linz-Budweis die erste Bahnstrecke Europas eingerichtet. Heute sind Burgen und Ruinen wie Clam (Aufführungen, Konzerte), Piberstein (Kulturzentrum) und Haichenbach (Aussichtsplattform) beredte Zeugen der Vergangenheit.
Romantische Mühlviertel-Reise
Aussichtsreiche Wanderwege, Dutzende Museen, Naturparks und Schaubetriebe mit altem Handwerk von Weberei über Blaudruck bis hin zur Wachszieherei laden zur Mühlviertel-Reise ein. Sehenswert sind das 1218 gegründete Prämonstratenser-Stift Schlägl und das 1146 gegründete Zisterzienserstift Wilhering. Hinterglasmalerei kann man in Sandl ebenso bewundern wie im Mühlviertler Heimathaus in Freistadt mit Österreichs größter Hinterglasbildersammlung. Und der über 500 Jahre alte Flügelaltar eines unbekannten Meisters in der Pfarrkirche von Kefermarkt ist Ziel religiöser wie kunstsinniger Pilger.
Wein und warme Quellen
Die hügelige Landschaft und der hervorragende Wein haben der Südsteiermark den Beinamen "steirische Toskana" verliehen.
Schönwetter in der Südsteiermark
Die Südsteiermark umfasst im Wesentlichen das weitere Umland von Leibnitz sowie Teile des West- und des Oststeirischen Hügellands. Das Klima der Region wird vom Mittelmeer beeinflusst und ist daher überaus mild. Vor allem im Herbst bewirken Hochdruckgebiete der Adria immer wieder längere Schönwetterperioden.
Weinbau
Günstige Bedingungen also für den Weinbau: Vor allem Sorten wie der Blaue Zweigelt, der Gelbe Muskateller, der Sauvignon Blanc, der Weißburgunder und der Welschriesling gedeihen prächtig. Als Markenzeichen der Region gilt der Schilcher, ein spezieller Rosé. Heurigen- und Weinkultur sowie Weinlesefeste wie z.B. in Gamlitz (erstes Wochenende im Oktober) findet man entlang von drei Weinstraßen – der Südsteirischen Weinstraße, der Sausaler Weinstraße sowie der "Klapotetz"-Weinstraße, benannt nach jenem hölzernen Windrad, dessen Lärm die Vögel aus den Weingärten fernhalten soll.
Steirische Kurorte
Die Kurorte Bad Radkersburg und Bad Gleichenberg bieten ebenfalls Anlässe für eine Reise in die Region. Für Bad Radkersburg haben die Meteorologen die längste Sonnenscheindauer Österreichs errechnet. Hier erwartet die Parktherme mit ihren Quellen den Gast: Aus 205 Metern Tiefe steigt die hochmineralisierte Bad Radkersburger Stadtquelle empor. Sie spendet ihre außergewöhnliche Heilkraft insbesondere bei Trinkkuren. Und mit der Bad Radkersburger Thermalquelle sprudelt aus knapp zwei Kilometern Tiefe eine der heißesten und mineralreichsten Quellen des Thermenlandes an die Oberfläche.
Vielfältige Radwege
Erkunden kann man die Südsteiermark bestens auf ihren Radwegen. Zum Beispiel auf dem insgesamt 365 Kilometer langen Murradweg (Start im Salzburgischen Lungau), dessen letzte 90 Kilometer durch die steirische Landeshauptstadt bis an die Grenze zu Slowenien führen. Auch Sterz-, Römer-, Weinland- und Sulmtalradweg gewähren großartige Landschaftseindrücke. Schloss Seggau, heute ein bedeutendes Kongresszentrum mit beeindruckendem Renaissancehof, die Ausgrabungen der einstigen Römermetropole Flavia Solva sowie das Tempelmuseum Frauenberg mit den Resten eines Tempels der Römerzeit machen die Tour durch die Südsteiermark komplett.
Landschaft, so weit das Auge reicht
Das milde Klima, die Steppenlandschaft des Seewinkels, die lieblichen Weingärten, die Dörfer mit den alten Streckhöfen – das sind die Charakteristika der Pannonischen Tiefebene.
Der größte Teil der Pannonischen Tiefebene liegt in Ungarn. Sie wird von den Alpen, den Karpaten, dem Balkan und dem Dinarischen Gebirge umfasst und von Donau und Theiß durchflossen. In Österreich ist das Nordburgenland, insbesondere der Neusiedler See mit dem Seewinkel, Teil Pannoniens. Charakteristisch für dieses Tiefland ist sein relativ trockenes Klima mit heißen Sommern, nicht zu kalten Wintern und viel Sonne – das Burgenland mit über 300 Sonnentagen im Jahr hat sich sogar den Beinamen "Land der Sonne" gegeben.
Weinbau
Das Klima begünstigt auch den Weinbau: Die Weinbauregionen Neusiedler See und Neusiedler See-Hügelland stellen mehr als ein Viertel der österreichischen Gesamtanbaufläche dar und zählen rund 7.000 Weinbaubetriebe. Hier findet man eine unglaubliche Vielfalt an weißen und roten Spitzenweinen, engagierte junge Winzer und beeindruckende Kellerarchitektur. Dementsprechend ist auch das Brauchtum vom Weinbau geprägt. In den Weinorten am Nordufer des Neusiedler Sees feiert man den Namenstag des Landespatrons Martin (11.11.) mit dem mehrtägigen "Martiniloben", einem der größten Weinfeste Österreichs. Und beim "Fest der 1.000 Weine" in Eisenstadt treffen Ende August Weinfreunde bei Musik zum Weingenuss zusammen.
Graurind & Zackelschaf
Am charakteristischsten zeigen sich pannonische Flora und Fauna am Neusiedler See sowie in der Salzsteppe des Seewinkels. Dieser Landstrich am Ostufer des Neusiedler Sees gilt als eines der bedeutendsten Steppengebiete Europas. Hier liegen 45 "Lacken" – kleine salzhaltige Seen, die je nach Jahreszeit entweder völlig ausgetrocknet oder bis zu 70 cm tief sind.
Der Neusiedler See ist der westlichste Steppensee Europas und zugleich der größte See Österreichs. Er ist 33,5 km lang, 12 km breit, bis höchstens 180 cm tief und hat, inklusive seines breiten Schilfgürtels, eine Fläche von rund 285 km² –, davon 220 km² auf österreichischem Staatsgebiet, der Rest auf ungarischer Seite. Der See ist Zentrum eines gemeinsamen Nationalparks, der auf österreichischer Seite rund 90 km² umfasst und neben seltenen Haustierarten wie Graurindern und Zackelschafen unter anderem 300 Vogelarten beherbergt. Das Nationalpark-Informationszentrum veranstaltet regelmäßig interessante naturkundliche Exkursionen für Jung und Alt.
Störche in Rust & Operetten in Mörbisch
Im Jahr 2001 hat die UNESCO die Region Neusiedler See mit den angrenzenden Gebieten in Österreich und Ungarn zum Weltkultur- und Naturerbe erklärt. Seither gehört auch die Altstadt von Rust mit den berühmten Storchennestern zum Welterbe. Ebenso die Hofgassen von Mörbisch, das Opernfreunden durch die Festspiele auf der Seebühne bekannt ist. Auch der Römersteinbruch von St. Margarethen mit den Opernfest- und den Passionsspielen ist Teil des Welterbes.
Die Alltags- und Handwerksgeschichte der zahlreichen kleinen Dörfer rund um den See werden im Dorfmuseum Mönchhof, einem Freilichtmuseum, einfühlsam dokumentiert. Noch mehr über die wechselvolle Geschichte dieser Region erfährt man bei einem Spaziergang durch die burgenländische Landeshauptstadt Eisenstadt, die viele ihrer Sehenswürdigkeiten wie z.B. das barocke Schloss dem Fürstengeschlecht der Esterházy verdankt. Dieses Adelsgeschlecht ist 17. Jahrhundert zum mächtigsten des Nord- und Mittelburgenlands aufgestiegen. Seinen Spuren begegnet man heute bei einer pannonischen Reise auf Schritt und Tritt ...
Fauna und Flora
Österreich weist ein breites Spektrum an Pflanzen- und Tierarten auf, die zum Teil endemisch sind und streng geschützt werden.
Fauna
In Österreich überwiegt die mitteleuropäische Tierwelt: Reh, Hirsch, Hase, Fasan, Fuchs, Dachs, Marder, Rebhuhn. In alpinen Regionen sind Gemse, Murmeltier, Adler und Bergdohle heimisch. Für die pannonische Fauna charakteristisch ist das Vogelparadies im Schilfgürtel des Neusiedlersees (Reiher, Löffler, Säbelschnäbler, Wildgänse, uva.).
Seit einigen Jahren gibt es in Österreich auch wieder eine kleine Bärenpopulation, die sich in hauptsächlich in den waldreichen südlichen und zentralen Bergregionen aufhält.
Flora
Die Vielfalt des Reliefs und des Klimas bewirkt eine artenreiche Pflanzenwelt. Österreich zählt zu den waldreichsten Ländern Europas. Charakteristisch ist der Laubwald (Eichen, Buchen) bzw. Mischwald (Buchen, Fichten) in höheren Regionen Fichten, Lärchen und Zirben.
Vielfältig und farbenfroh ist die Alpenflora: Edelweiß, Enzian, Alpennelke, Arnika, Almrausch, Heidekraut und vieles mehr. Besonders am Nordrand der Alpen dominiert das Grünland, im pannonischen Raum sind Buschwald, Laubmischwald und Steppenheiden typisch. Östlich des Neusiedlersees findet man eine spezifische Salzsteppenflora.
Österreichs Nationalparks, die sich über 3 Prozent der Landesfläche erstrecken, dokumentieren die landschaftliche Vielfalt mit zum Teil einzigartigen Naturlandschaften, wie Ur- und Regenwald.